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Kross gebratener Tofu mit einer Sauce aus Gochujang und Tomaten
Gochujang Tofu mit Reis in weißer Schale, mit Sesam und Frühlingszwiebelringen bestreut

Je tiefer ich in die Materie des Veganismus steige, desto unglaublichere Dinge offenbaren sich mir und eines wird immer klarer: Der Teufel steckt im Detail. Nicht nur Lebensmittel enthalten oft tierische Inhaltsstoffe, auch Kosmetik, Reinigungsprodukte und andere Produkte, bei denen man es gar nicht vermuten würde, wie z.B. Künstlerbedarf.

Banner mit Text: das ist nicht vegan?

Nicht nur Lebensmittel sind nicht vegan

Hahnenkämme in teuren Gesichtscremes, Knochenmehl in der Zahnpasta und Fischschuppen im Nagellack. Klingt ein bisschen wie eine neue Skandalüberschrift, ist aber völlig normal. Hinter vielen Alltagsprodukten, die du als Veganer oder Veganerin vielleicht auch komplett unwissentlich hier und da verwendest, verstecken sich oft tierische Produkte auf der Inhaltsliste. 

Dass Daunen, Leder und Echthaarpinsel nicht vegan sind, erklärt sich von selbst. Doch oft verbergen sich die tierischen Inhaltsstoffe deutlich heimtückischer. Wusstest du zum Beispiel, dass auch Kunststoffschuhe in vielen Fällen durchaus mit tierischen Produkten hergestellt werden?

Klebstoff – Das Essen ist vegan, aber die Verpackung nicht

Egal ob Bastelkleber, Schuhkleber oder Etikettenkleber, oftmals finden sich Glutin oder Kasein darin. Das sind Proteine, die im Falle von Glutin durch das Auskochen von Tieren und im Falle von Kasein aus Milch gewonnen werden.

Leider ist es gar nicht mal so einfach herauszufinden, ob eine Verpackung auch hundertprozentig vegan ist. Viele vegane Kontrolllabels, wie zum Beispiel die Veganblume, sagen nämlich nichts über den tierischen Gehalt der Verpackung aus.

Marken, die auf vegane Etikettenkleber achten, sind unter anderem:

  • Alnatura
  • Bionade
  • Club-Mate
  • Weleda
  • Voelker
  • Granini 
  • Rapunzel

Auch viele Farben enthalten tierische Produkte wie Gelatine (aus Knochen und Haut gewonnen) und Kasein (aus Milch). Dies ist besonders häufig bei Künstlerfarben oder traditionellen Holzleimen der Fall.

Reinigungsmittel – Vegan Kochen, aber unvegan Abwaschen?

Damit Putzmittel ihr Reinigungskraft leichter entfalten können, wird ihnen meist eine Substanz hinzugefügt, die die Oberflächenspannung des Wassers verringert. Dadurch kann es sich besser mit Fetten verbinden. Für jeden Koch, der nachher auch noch die tausend Töpfe, Pfannen und Löffel putzt, ein wahrer Segen.

Diese Substanz – die Tenside, können aus tierischer Herkunft stammen. Es gibt zwar durchaus pflanzliche oder synthetische Alternativen, aber um die auf der Inhaltsliste unterscheiden zu können, bräuchtest du wahrscheinlich ein abgeschlossenes Chemie-Studium.

In diesem Falle muss man sich auf die Markierungen wie die Veganblume oder das V-Label verlassen. Marken, die vegane Glasreiniger, Waschmittel, Weichspüler und Spültabs anbieten, sind zum Beispiel:

  • Jean&Len
  • Frosch
  • Ecover
  • everdrop
  • AlmaWin

Immer mehr Hersteller kennzeichnen ihre Produkte aber inzwischen, es wird etwas einfacher.

Sprühflasche auf Gummihandschuhen neben Pflanze auf Regal

Kosmetikartikel – Tierversuche und unerwartete Inhaltsstoffe

Zum Glück gibt es immer mehr pflanzliche oder synthetische Alternativen, um die Produkte in unseren Schminkköfferchen und Badezimmerschränken herzustellen und zu testen. 

Wichtig ist es aber, überhaupt einmal zu wissen, bei welchen man die Augen offenhalten sollte:

  • Zahnpasta: Neben Bienenwachs oder Pollen können auch Knochenmehl oder tierisches Fett wie Glycerin enthalten sein.
  • Haarfarben und Dauerwellen: Diese werden mit Linol- oder Ölsäure gefestigt. Dieser Stoff kann sowohl aus pflanzlichen, als auch aus tierischen Fetten gewonnen werden.
  • Hyaluronsäure: Das omnipräsente Wundermittel Hyaluronsäure findet sich derzeit in fast jedem Serum oder Cremetiegelchen. Dass der Wirkstoff aber aus Hahnenkämmen extrahiert wird, ist wohl den wenigsten bekannt. Alternativ, kann man Hyaluron auch aus Bakterienkulturen gewinnen.
  • Duschgels: Neben Palmöl findet sich in vielen Duschgels Keratin. Das wird aus zermahlenen Hörnern, Hufen oder Federn gewonnen. Pflanzlich kann es durch Weizen- oder Sojaprotein ersetzt werden. Achte auf Kennzeichnungen wie “pflanzliches Keratin” oder “vegan”.
  • Nagellack: Hast du dich schonmal gefragt, was im Nagellack so glitzert? Wurde er mit Guanin oder Pearl-Essence gemacht, kommt das glitzernde Pigment höchstwahrscheinlich aus Fischschuppen.
Make Up Tasche mit mehreren Produkten, die rausschauen

Medikamente

Oft wird Gelatine in der Herstellung von Kapseln verwendet. Außerdem können einige Tabletten tierische Laktose enthalten oder mit einer Schellack (aus dem Sekret von Lackschildläusen) überzogen sein. Hier muss man dann wirklich abwägen, denn manchmal geht es einfach nicht anders, als diese Medikamente dennoch einzunehmen. Gesundheit geht vor.

Wie finde ich heraus, ob ein Produkt vegan ist?

Schau dir die Liste der Inhaltsstoffe auf der Verpackung an. Hier einige Begriffe, auf die du achten solltest:

  • Bienenwachs wird oft als “Cera Alba” oder “Beeswax” gekennzeichnet.
  • Pollen kann als “Pollen Extract” aufgeführt sein.
  • Glycerin kann sowohl tierisch als auch pflanzlich sein. Es wird oft als Glycerol gelistet und ist in vielen Zahnpasten und Hautpflegeprodukten als Feuchthaltemittel enthalten.
  • Knochenmehl – In Zahnpasta und manchen anderen Produkten könnte Knochenmehl als Bone Char, Bone Meal, Animal Bone Charcoal oder Natural Calcium bezeichnet werden.
  • Bienenwachs wird oft als Cera Alba, Beeswax, oder Bee Wax aufgeführt. Es dient als Bindemittel oder als Basis für Balsame und Cremes.
  • Lanolin, ein Wollwachs von Schafen, wird manchmal als Wool Wax, Wool Grease oder Laneth gelistet und findet sich oft in Cremes und Lotionen.
  • Keratin, häufig aus Tierhaaren, Federn oder Hufen gewonnen, könnte auch als Hydrolyzed Keratin oder Animal Keratin angegeben sein.
  • Hyaluronsäure aus tierischen Quellen könnte als Hyaluronate oder Sodium Hyaluronate gelistet sein, wobei letzteres auch pflanzlich oder synthetisch sein kann.
  • Guanin, das für Glitzer in Kosmetikprodukten wie Nagellack verwendet wird, kann als CI 75170, Natural Pearl Essence, oder Pearl Powder bezeichnet werden.

Wenn das Produkt nicht offen als vegan gekennzeichnet wurde, versteckt sich leider häufig irgendwo im Herstellungsprozess, Zulassung oder im Endprodukt ein tierischer Stoff.

Tipps zum Aufspüren und Vermeiden tierischer Inhaltsstoffe:

  1. Produktetiketten und Zertifizierungen prüfen: Suche auf den Produktverpackungen nach expliziten Hinweisen oder Zertifizierungen, die anzeigen, dass das Produkt vegan ist. Zertifikate wie das „V-Label“, „Vegan Society“, „Leaping Bunny“ oder „Cruelty-Free“ sind gute Indikatoren dafür, dass keine tierischen Bestandteile verwendet wurden.
  2. Informationen des Herstellers nachschlagen: Viele Hersteller geben auf ihren Websites oder in Produktinformationen Auskunft darüber, ob ihre Produkte vegan sind. Manche spezifizieren sogar, ob die verwendete Hyaluronsäure pflanzlich oder synthetisch hergestellt wird.
  3. Direkter Kontakt mit dem Hersteller: Wenn die Informationen auf der Produktverpackung oder Website nicht ausreichend sind, zögere nicht, den Hersteller direkt zu kontaktieren. Frage spezifisch nach der Quelle der Hyaluronsäure in ihren Produkten. Dies kann per E-Mail, Telefon oder über soziale Medien erfolgen.
  4. Recherche in vertrauenswürdigen Datenbanken: Nutze Online-Datenbanken und Ressourcen von vertrauenswürdigen Organisationen wie der Vegan Society oder PETA, die oft Listen von Produkten führen, die vegan sind und sicherstellen, dass keine tierischen Inhaltsstoffe verwendet werden.
  5. Apps zur Produktüberprüfung verwenden: Es gibt mehrere Apps, wie “CodeCheck” oder “Is it Vegan?”, die es dir ermöglichen, Barcodes zu scannen und schnell Informationen über die Inhaltsstoffe und ihre möglichen Quellen zu erhalten. Diese Apps können nützlich sein, um schnell herauszufinden, ob ein Produkt vegan ist oder nicht.
Hand mit Kuli zeigt auf Tafel mit Informationen

Ethik und Gesetzgebung

Ethik

Die Diskussion über die Offenheit von Firmen bezüglich ihrer Produkte ist sehr wichtig für das Vertrauen der Käufer und deren Entscheidungen. Kunden erwarten zunehmend, dass Firmen nicht nur die Sicherheit und Effektivität ihrer Produkte klar machen, sondern auch, woher die Inhaltsstoffe kommen und wie sie hergestellt werden. Das gilt besonders, wenn es um tierische Inhaltsstoffe und Tierschutz geht.

Ethisch gesehen haben Käufer ein Recht darauf zu wissen, was in den Produkten steckt, die sie täglich nutzen. Das hilft ihnen, Entscheidungen zu treffen, die zu ihren persönlichen Überzeugungen passen, ob aus Gesundheits-, Umwelt- oder ethischen Gründen.

Gesetzgebung

In vielen Ländern, besonders in der EU, gibt es relativ strenge Regeln für die Kennzeichnung von Lebensmitteln. Diese Regeln verlangen genaue Angaben über Inhaltsstoffe, Allergene und manchmal auch die Herkunft der Zutaten. Diese Vorschriften helfen Verbrauchern, Produkte auszuwählen, die zu ihren Ernährungsbedürfnissen passen.

Für Produkte wie Kosmetika und Haushaltsartikel sind die Vorschriften oft nicht so detailliert. Zum Beispiel müssen bei Kosmetika alle Inhaltsstoffe angegeben werden, aber woher sie kommen (ob tierisch oder pflanzlich) muss oft nicht spezifiziert werden.

Es gibt Bestrebungen, auch für Non-Food Produkte strengere Regeln einzuführen. Aktivisten und Verbraucherschutzorganisationen setzen sich dafür ein, dass klar angegeben wird, was in den Produkten steckt und wo die Inhaltsstoffe herkommen. Sie fordern klare Kennzeichnungen, die anzeigen, ob Produkte vegan, vegetarisch oder tierischen Ursprungs sind und ob bei ihrer Herstellung Tierversuche gemacht wurden.

Mein Fazit: Wissen ist Macht, Taten sind jedem selbst überlassen und Knochen in der Zahnpasta sind komisch.

Im Endeffekt ziehst du deine Grenzen selbst. Wie exakt du auf jedes Detail deines Alltags achten kannst und möchtest, bleibt dir überlassen. 

Ich persönlich finde es super, dass es für fast alles vegane Alternativen gibt und versuche auch weiterhin, mich nicht nur auf vegan Kochen, sondern auch auf ein Vegan-Leben einzulassen. 

Rezeptteil

Mit Produkten des täglichen Bedarfs kann ich hier nicht dienen, aber wie wäre es mit ein paar leckeren veganen Rezepten?

Leckere vegane Rezepte

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Gochujang Tofu mit Reis in weißer Schale, mit Sesam und Frühlingszwiebelringen bestreut

Gebratener Tofu mit Gochujang Sauce

Kross gebratener Tofu mit einer Sauce aus Gochujang und Tomaten
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Gericht: Hauptgericht, Hauptmahlzeit
Küche: koreanisch
Vorbereitungszeit: 15 Minuten
Zubereitungszeit: 15 Minuten
Portionen: 4 Portionen
Kalorien: 420kcal
Autor: Marsha

Zutaten

  • 240 g Basmati oder Jasminreis
  • 2 EL Pflanzenöl
  • 400 g Tofu gepresst, in Würfel geschnitten
  • 60 g Gochujang Paste
  • 5 Knoblauchzehen gepresst
  • 60 ml Sojasauce
  • 2 EL brauner Zucker
  • 600 g Kirschtomaten halbiert oder geviertelt (siehe Notiz 1)

Zubereitung

  • Koche den Reis nach Packungsanleitung
  • Erhitze das Öl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze und brate den Tofu von allen Seiten goldbraun an. Rühre dabei nicht zu oft um, lass den Tofu lieber ein bisschen auf einer Seite ruhen, bis er goldbraun ist und wende ihn erst dann.
  • Vermische Gochujang, Knoblauch, Sojasauce **(Affiliate Link) und Zucker in einer Schüssel
  • Wenn der Tofu goldbraun ist, fülle ihn auf einen Teller. Gib dann die Kirschtomaten in die Pfanne und köchel sie für 3-4 Minuten, bis sie weich sind
  • Gieße nun die Sauce dazu, rühre alles gut durch und koche sie für weitere 3 Minuten
  • Rühre dann den Tofu unter, schmecke mit Salz ab und serviere den Tofu mit dem Reis

Notizen

Notiz 1: Du kannst auch geschälte oder gehackte Tomaten aus der Dose nehmen, nimm dann eine Dose und gib 150ml Wasser dazu. 
Achtung! Die Sauce ist ziemlich scharf, wenn du das nicht gut verträgst, nimm erstmal nur die halbe Menge an Gochujang Paste und taste dich ran. 

Nährwerte

Serving: 1 Portion | Kalorien: 420 kcal | Kohlenhydrate: 60 g | Protein: 16 g | Fett: 12 g | gesättigte Fette: 1 g | mehrfach ungesättigte Fette: 3 g | einfach ungesättigte Fette: 1 g | Natrium: 832 mg | Ballaststoffe: 3 g | Zucker: 2 g | Calcium: 154 mg | Iron: 2 mg
DisclaimerDie Nährwerte für meine Rezepte errechne ich mit Myfitnesspal, mit den von mir verwendeten Zutaten. Bitte beachte, dass unterschiedliche Zutaten unterschiedliche Werte ergeben können. Alle Angaben sind ohne Gewähr.
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