Wenn du dich gefragt hast, wie du deine Lieblings-Plätzchen für Weihnachten ohne Eier backen kannst, bist du hier genau richtig. Die Herausforderung beim veganen Backen besteht darin, Eier so zu ersetzen, dass Textur und Geschmack erhalten bleiben.
Eier binden Teige, lockern sie auf und sorgen für goldene Farbe. In diesem Guide erkläre ich dir, wie du für verschiedene Arten von Plätzchen die passenden Ei-Alternativen finden kannst und wann du welchen Ersatz am besten verwendest.
Warum vegane Weihnachtsplätzchen backen?
Die Gründe für vegane Plätzchen sind vielfältig: Gesundheit, Tierwohl, Umweltbewusstsein oder einfach die Lust auf neue Geschmacksrichtungen. Vegane Plätzchen stehen traditionellen Rezepten in nichts nach, wenn du die richtigen Alternativen verwendest. Oft bringen vegane Ei-Alternativen sogar ganz neue Nuancen und eine besonders feine Konsistenz mit, die überraschend gut in den festlichen Plätzchenteller passen.
Ich finde es auch total praktisch, dass man Rezepte ohne Ei viel besser in den Mengen verändern kann. Manchmal nehme ich nur die halben Zutatenmengen und muss mir keine Gedanken machen, wie ich denn nun ein Ei am besten halbiere. Und wenn
Die Rolle von Eiern im Plätzchenteig
Eier sorgen im Teig für Bindung, Struktur und Luftigkeit. Sie bringen Feuchtigkeit und sind oft auch für die Farbe verantwortlich. Das heißt, um Eier erfolgreich zu ersetzen, musst du dich fragen, welche Funktion sie im jeweiligen Rezept übernehmen. Ein Eiweiß-Ersatz ist z. B. sinnvoll für luftige Plätzchen, während ein ganzer Ei-Ersatz Bindung und Feuchtigkeit für mürbere Teige liefert.
Die besten veganen Ei-Ersatzstoffe für ganze Eier
Viele reine Mürbeteige benötigen gar kein Ei, sondern funktionieren super mit der 3:2:1 Methode – das bedeutet drei Teile Mehl, zwei Teile Butter und ein Teil Zucker. Super einfach , absolut lecker und fast von Haus aus vegan. Du musst nur die Butter durch eine pflanzliche Alternative ersetzen, was wunderbar funktioniert, wie bei meinen Traumstücken.
Manchmal hat man jedoch ein Rezept, dass man unbedingt umwandeln möchte, weil man es schon immer gerne mochte und gerne genau diese Plätzchen essen möchte. Hier kommen dann die unterschiedlichen Ei-Ersatzlösungen ins Spiel.
Aquafaba: Die Allzwecklösung
Aquafaba, das Abtropfwasser von Kichererbsen, ist mittlerweile ein Klassiker unter den veganen Ei-Alternativen. Aquafaba kann sowohl als Eiweiß als auch als ganzes Ei verwendet werden und ist besonders für luftige Teige, Meringue-artige Konsistenzen oder Baisers geeignet. Zum Beispiel kannst du für ein ganzes Ei 3 EL Aquafaba nehmen und leicht aufschlagen, bis es schaumig ist – dann unter den Teig mischen.
Mengenverhältnisse für Aquafaba als Ei-Ersatz:
- 1 EL Aquafaba = 1 Eigelb
- 2 EL Aquafaba = 1 Eiweiß
- 3 EL Aquafaba = 1 ganzes Ei
Für einen luftigen Meringue-Effekt oder Baiser sollte Aquafaba mit einem Mixer 6–10 Minuten aufgeschlagen werden, bis mittelfeste Spitzen entstehen. Ein kleines bisschen Weinstein oder Backpulver hilft dabei, die Stabilität zu erhöhen – nimm ca. eine Messerspitze für 4 Esslöffel Aquafaba. Der Schnee wird auch besser, wenn das Kichererbsenwasser gekühlt ist.
Sojamehl und Wasser: Perfekt für zarte Teige
Für zarte und mürbe Plätzchen eignet sich Sojamehl, da es die Zutaten bindet, ohne die Struktur zu sehr aufzulockern. Mische 1 EL Sojamehl mit 2 EL Wasser und füge es dem Teig zu. Bei einigen Rezepten kannst du auch nur Sojamehl ohne Flüssigkeit dazu geben. Schau dann, ob der Teig noch geschmeidig genug ist. Falls nicht, kannst du langsam etwas Wasser dazu geben. Solange du nur ein Ei ersetzen möchtest, kommt der Geschmack auch nicht durch.
Weitere Ei-Alternativen für andere Plätzchenarten
- Kichererbsenmehl: Ein Ei ersetzt du mit 3 EL Kichererbsenmehl und 3 EL Wasser. Diese Mischung sorgt für eine stabile, aber gleichzeitig zarte Konsistenz, ähnlich wie Sojamehl.
- Leinsamenmehl: Ein „Leinsamen-Ei“ entsteht aus 1 EL Leinsamenmehl und 2,5 EL Wasser. Lasse es 15 Minuten quellen, bis es dick wird. Ideal für bindende, leicht weiche Plätzchen.
- Tofu: Für eine rein feuchtigkeitsspendende Wirkung kannst du 60g pürierten Seidentofu pro Ei nutzen, besonders gut für dichte Plätzchen.
- Banane und Apfelmus: Für süßere Plätzchen kannst du ca. 50-60g zerdrückte Banane oder Apfelmus pro Ei verwenden. Apfelmus ist weniger intensiv im Geschmack und gut für Plätzchen, die eine leicht saftige Textur haben sollen. Ich muss dazu sagen, dass ich Bananen selbst noch nie verwendet habe, da ich sie absolut nicht mag und überall rausschmecke.
- Backpulver: Mische 2 Esslöffel Wasser mit 2 Teelöffeln Backpulver und einem Teelöffel Öl um ein Ei zu ersetzen.
Tipp: Verwende Apfelmus und Banane nur sparsam, da sie eine etwas feste Konsistenz verursachen können. Ein wenig zusätzliches Backpulver (etwa ½ TL) kann hier helfen, die Teige locker zu halten.
Ersatz für Eigelb
In einigen Rezepten wird nur Eigelb verlangt. Bis zu 2 Eigelb kannst du ganz gut ersetzen, werden mehr benötigt, würde ich eher nach einem anderen Rezept schauen. Man kann Eier leider nicht immer in großen Mengen super ersetzen, ohne dass die Struktur leidet.
Eigelb ist in den meisten Rezepten für die Bindung zuständig, denn es ist in der Lage zum Beispiel Wasser und Fett zu verbinden. In vielen Fällen wird auch die gelbe Farbe des Eigelbs gewünscht. Dies kannst du super durch eine Winzigkeit Kurkuma nachstellen.
Meistens kannst hier einfach den selben Ersatz nehmen, den du für ein ganzes Ei verwenden würdest. Ich finde Sojamehl total super als Ei-Ersatz für Plätzchen. Die Kekse werden schön zart und mürbe und das Mehl gibt keinen Geschmack ab.
Manchmal braucht man Eigelb, um den fertigen Teig einzupinseln, damit er einen hübschen Glanz bekommt. Ich nehme hier meistens einfach etwas Pflanzenmilch oder Pflanzensahne. Wenn dir die goldgelbe Farbe wichtig ist, mische ein bisschen Kurkuma dazu.
Weitere vegane Backzutaten für Plätzchen
Neben Ei-Alternativen gibt es noch andere wichtige Zutaten für vegane Plätzchen:
- Butter: Für vegane Butter eignen sich Margarine oder Kokosöl. Margarine bringt eine ähnliche Konsistenz wie Butter, während Kokosöl besonders für Plätzchen wie Kokosmakronen aromatisch passt. Achte bei Margarine aber unbedingt auf die Zutaten und schau, dass sie tatsächlich vegan ist. Ich nehme aber am liebsten Alsan, die ist schön fest, wenn sie kalt ist, auf jeden Fall vegan und ist auch günstig. Für Plätzchen finde ich sie super.
- Milch: Hier kannst du Soja-, Hafer- oder Mandelmilch nutzen. Achte darauf, ungesüßte Varianten zu verwenden, um das Aroma nicht zu beeinflussen.
Tipps und Tricks für perfekte vegane Weihnachtsplätzchen
- Konsistenz: Passe die Flüssigkeitsmenge an, wenn der Teig zu trocken oder zu feucht wird. Ein kleiner Schuss pflanzliche Milch kann Wunder wirken, sei aber sehr vorsichtig und taste dich langsam ran, damit der Teig nicht zu flüssig wird.
- Kühlzeit für Mürbeteig: Ein gekühlter Mürbeteig lässt sich besser ausstechen und bleibt beim Backen besser in Form.
- Dekorieren: Puderzuckerglasur mit ein paar Tropfen Pflanzenmilch und Lebensmittelfarbe ergibt bunte Glasuren. Probiere gehackte Nüsse, Kokosflocken oder vegane Schokoladendrops als Topping.
Veganes Backen ohne Kompromisse
Vegane Weihnachtsplätzchen sind genauso lecker und vielseitig wie die traditionellen Varianten. Mit ein paar einfachen Ei-Alternativen und den passenden Zutaten kannst du fast jedes Rezept veganisieren. Lass dich inspirieren und überrasche Familie und Freunde mit neuen Lieblingsplätzchen, die allen schmecken!
FAQ
Das passiert oft bei zu wenig Bindung. Füge etwas Sojamehl-Wasser-Mischung oder ein Leinsamen-Ei hinzu, um die Konsistenz zu verbessern.
Aquafaba ist hier die beste Wahl. Die luftige Konsistenz und der neutrale Geschmack passen gut zu fluffigen Plätzchen.
Manche Ei-Alternativen, wie Bananen oder Apfelmus, fügen viel Feuchtigkeit hinzu. Reduziere die Pflanzenmilch und füge Mehl hinzu, um die perfekte Konsistenz zu erreichen.
Mein liebstes veganes Plätzchen-Rezept
Diese Vanillekipferl habe ich schon gebacken, als ich noch nicht mal daran dachte, mich vegan zu ernähren. Sie sind so einfach und so extrem lecker. Ich
Zarte Vanillekipferl
Zutaten
- 250 g Mehl
- 100 g gemahlene Mandeln
- 1 Vanilleschote (Notiz 1)
- 75 g Puderzucker
- 200 g vegane Butter oder vegane Margarine in Stückchen geschnitten
- 1 Prise Salz
Zubereitung
- Heizt den Ofen auf 180° Grad Ober- und Unterhitze oder 160° Grad Umluft vor.
- Schneidet zuerst die Vanilleschote längs auf einer Seite auf. Faltet die Seiten dann auseinander und kratzt mit der Rückseite des Messers das Mark heraus.
- Nun muss das Mehl gesiebt und anschließend mit den restlichen Zutaten, inklusive dem Vanillemark zu einem geschmeidigen Teig verknetet werden.
- Jetzt formt mehrere ca. fingerdicke Rollen aus dem Teig und schneidet diese in daumenlange Stücke. Formt sie dann zu einer Art Halbmond, sodass sie wie Kipferl aussehen und legt sie auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech.
- Nun für ca. 12 Minuten backen, bis sie von unten ganz leicht braun werden. (Notiz2)
- Solange sie noch heißt sind, mit Puderzucker bestäuben und dann abkühlen lassen.
Notizen
- in dem Video seht ihr, dass ich statt der Vanilleschote eine Vanillepaste** nutze. Diese ist super einfach zu handhaben und extrem ergiebig. Ich nutze meine Tube schon über ein Jahr.
- Schaut am besten schon mal nach 10 Minuten nach den Keksen. Jeder Ofen ist anders und sie sollen ja nicht verbrennen.
Vielen Dank für diesen tollen interessanten Beitrag! Leider ist Margarine nicht immer vegan, denn laut EU-Verordnung dürfen bis zu 2% tierische Fette enthalten sein. Man muss deshalb immer auf die Zutatenliste achten.
Viele Grüße, Karin
Danke, liebe Karin!
Das ist ein super wichtiger Kommentar und das hab ich tatsächlich ganz vergessen zu erwähnen. War für mich so selbstverständlich irgendwie – der Wald und die Bäume.
Ich werde es sofort ergänzen.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Marsha