Knusprig, zimtig und zuckrig, diese Snickerdoodles sind unfassbar lecker und dabei ganz einfach gemacht.
Diese Woche war es wieder so weit.
Alle Vorboten sind eingetroffen: Die Winterzeit ist eingestellt, die Tage sind deutlich kürzer, die Abende kuscheliger und vor zwei Tagen spielten sie im Radio laut, deutlich und zum ersten Mal ernsthaft und in voller Länge, den in meinem Herzen absolut fest zementierten Weihnachtssong „Last Christmas“.
Jeder kennt den running Gag, dass die Radiosender darum konkurrieren, wer es sich als Erster traut, diesen Song zu spielen und damit die Adventszeit einzuläuten.
Adventliche Rituale = Liebe
Für uns jedenfalls ist damit der Startschuss gefallen und die zuckrig zimtigen Snickerdoodles treten backenderweise auf den Plan und finden als Erstes ihren Platz in der adventlichen Keksdose.
Das mit dem Radiosong hatte mein(e) Große(r) direkt mitbekommen, stürzte aus ihrem/seinem Zimmer, überprüfte auf der Stelle unsere vorhandenen Backzutaten und erstellte eine Einkaufsliste.
Unser Deal nämlich ist, dass am Wochenende nach Abspielen von „Last Christmas“ im Radio die erste Fuhre Snickerdoodles gebacken wird.
Ich liebe es, die Rituale mit meinen Kindern zu zelebrieren. Über Jahre gewachsen, ergeben sie sich nun von selbst und ich muss zur Herstellung der köstlichen Snickerdoodles keinen Ton mehr verlieren.
Im Laufe der Woche werden fehlende Zutaten besorgt und am Samstag nach dem Frühstück finden sich alle Backfreiwilligen in der heimeligen Küche ein. Welcher Song uns begleitet, muss an dieser Stelle nicht mehr erwähnt werden.
Zimt = kuschelige Adventszeit
Für dieses Rezept habe ich mich vor vielen Jahren entschieden, als die Kinder noch ziemlich klein waren. Ich wollte zwei Dinge unter einen Hut bringen: Das erste Mal mit den beiden zusammen backen und sie einen neuen Geschmack erleben lassen.
Natürlich gibt es einige weihnachtliche Gewürze, aber seien wir ehrlich: Ab November riecht es im ganzen Land nach Zimt.
So begann ich mit der Recherche. Als junge Mutter wollte ich sicher sein, dass sie den Zimt auch vertragen würden. Zimt ist eine Zutat, die haltbar macht. Im alten Ägypten wurden sie in Einbalsamierungsriten verwendet.
Dieser Beziehung zum Tod, oder besser gesagt zum Verfall, ist es zu verdanken, dass Zimt in all unserem Weihnachtsgebäck enthalten ist.
Der an Polyphenolen reiche Zimt ist ein wirksames Stärkungsmittel und Antiseptikum.
Zwei Eigenschaften, die schon vor der christlichen Zeitrechnung bekannt waren und die seine Verwendung in den Winterrezepten des europäischen Mittelalters rechtfertigten.
Im 13. Jahrhundert führt Arnaud de Villeneuve Zimt als eines der “Wintergewürze” neben Pfeffer, Nelken und Muskatnuss auf. Es ist also kein Zufall, dass sich dieses kostbare Gewürz durch die europäische Winterküche gewoben hat.
Das belegt sogar eine Studie aus dem Jahr 2009. Zimt wird als weniger angenehm empfunden, wenn man ihn im Sommer riecht.
Das gipfelte in der Aussage meines/r Sohnes/Tochter, dass Weihnachten zwar ohne Schnee, aber nicht ohne Zimt stattfinden könne.
Nun gut, da Zimt alleine jetzt auch noch keine Snickerdoodles glücklich macht, machte ich mich auf die Suche nach einem leichten, aber köstlichen Rezept. Ich durchforstete diverse Portale und entdeckte das gleich folgende.
Diese Snickerdoodles sind einfach unschlagbar, weil man die überschaubare Menge an Zutaten bereits zum großen Teil im Haus hat.
Manchmal muss man sich in der Vorweihnachtszeit ja auf die Suche nach kaum aufzutreibenden Gewürzen in Reformhäuser oder gar in Apotheken begeben. Das ist hier nicht der Fall.
Auch die Zubereitung ist für Kinderhände ideal. Die beiden konnten von Anfang an mit anpacken und mussten keine kleinkarierten Verzierungen oder feinmotorisch anstrengenden Formen hinbekommen.
Dass die Snickerdoodles eher Snicker-Bälle sind, stört uns weder bei der Zubereitung noch beim Schnausen dieser adventlichen Köstlichkeit.
Zutaten
- Mehl, Typ 405 ist am besten geeignet
- Backpulver, einfach das perfekte Triebmittel
- Salz, hier gerne „normales“ Salz
- Butter, am Morgen schon rausstellen
- Zucker, anstatt Zuckerersatzstoffe, nehme ich lieber ein bisschen weniger richtigen Zucker, falls es nicht zu süß werden soll
- Eier, auch beim Backen lieber BIO
- Zimt**(Affiliate Link), die Sorte Cassia eignet sich perfekt
- Vanille-Extrakt oder Vanillezucker/- Mark, hier kann man im Supermarkt gleich zur Vorratsdose greifen, denn die Backzeit fängt ja gerade erst an.
Zubereitung
- Vermische Mehl, Backpulver und Salz und siebe alles in eine Schüssel
- Gib Zucker, Zimt, Butter, Eier und Vanille hinzu. Verrühre alles bis ein fluffiger Teig entsteht
- Mische Zucker und Zimt zum Bestreuen
- Rolle den Teig zu walnussgroßen Kugeln und wälze diese in der Zucker-Zimt-Mischung
- Lege die Kekse mit ausreichend Abstand auf Backbleche und backe sie für 12-14 Minuten.
Obwohl Snickerdoodles kein klassisches Weihnachtsgebäck sind, passen sie doch durch die zuckrig-zimtige Kruste perfekt in diese Zeit.
Aber da Zimt ja eh immer geht, kann man sie eigentlich auch das ganze Jahr über backen.
Wer meinen Beitrag zu den Schoko-Crinkle-Cookies gesehen hat, weiß, dass ich diese Kekse schon sehr lange backen möchte.
Ich freue mich wieder sehr, bei Mareikes virtuellem Adventskalender “Blogging under the Mistletoe” dabei sein zu dürfen.
Im letzten Jahr war ich auch schon dabei (das war mein erstes richtiges Weihnachten mit dem Blog.
Hach, so lang ist es schon her) und habe leckere Cantuccini mit Cranberries gebacken.
Ein Bloggeradventskalender ist immer eine schöne Sache und es kommen die tollsten Rezepte und Ideen von ganz unterschiedlichen Bloggern zusammen.
Bei dem lieben Björn von “Herzfutter” gab es gestern übrigens wunderbare Nutella-Erdnuss-Swirl-Cookies! Und Vivien von “Mrs. Brightside” hat morgen eine tolle Verlosung für euch! Lasst euch das nicht entgehen!
FAQ
Muss ich den Backofen wirklich vorheizen?
In Zeiten akuten Energiesparens ist das eine wichtige Frage. Prinzipiell gilt beim Vorheizen: Immer dann, wenn eine Oberfläche knusprig werden soll, kann das Nicht-Vorheizen den Geschmack beeinträchtigen.
Das ist bei unsern Keksen jetzt leider der Fall. Der Ofen bringt seine Leistung erst beim Vorliegen einer konstanten Temperatur.
Energie lässt sich jedoch einsparen, wenn man den Ofen ein wenig früher ausschaltet. So spart man Energie und muss nicht auf das volle Geschmackserlebnis verzichten.
Umluft, Unter-oder Oberhitze?
Stellt man den Backofen auf Umluft, so kann es passieren, dass das Endprodukt durch die heiße Luft ein wenig trockener wird. Das ist aber bei Keksen nicht das Problem, deswegen eignet sich Umluft wunderbar.
Wann fängt man mit dem Plätzchen backen an?
Am ersten Advent sollten sich schon ein paar Sorten in der Dose befinden, damit es zusammen mit dem ersten Licht richtig gemütlich wird.
Da ich eine große Stressvermeiderin bin, fange ich lieber ein wenig früher an. So habe ich Lust auf mehr, und auch unter dem Weihnachtsbaum haben wir noch eine große Auswahl an Keksen.
Ist Zimt eigentlich ungesund?
In großen Mengen kann Zimt natürlich ungesund sein, denn es enthält den natürlichen Aromastoff Cumarin, der nicht unendlich verzehrt werden sollte.
Deswegen empfiehlt das Bundeszentrum für Ernährung die Einnahme von höchstens zwei Gramm purem Zimt pro Tag. Meine Rezeptur ist daher unbedenklich.
Welches Mehl eignet sich am besten für Plätzchen?
Natürlich kann man auch Vollkornmehl für mein Rezept verwenden. Aber ganz ehrlich: Plätzchen gelingen am besten, wenn man Mehl des Typs 405 verwendet.
Das macht das Endergebnis einfach ganz weich und fein. Und in der Weihnachtsbäckerei mache ich keine Abstriche.
Weitere leckere Kekse und Cookies
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Zuckrig zimtige Snickerdoodles
Zutaten
Für den Teig
- 400 g Mehl
- 2 Tl Backpulver
- 1/2 Tl Salz
- 250 g Butter weich
- 250 g Zucker
- 2 Eier Gr. L
- 1/2 Tl Zimt
- 1 Tl Vanille-Extrakt oder Vanillezucker/- Mark
Für den Zimtzucker
- 35 g Zucker
- 1 Tl Zimt
Zubereitung
- Heizt zuerst euren Backofen auf 165°Grad Umluft vor und stellt euch schon mal 2-3 Backbleche mit Backpapier bereit. (Ich habe nur zwei und deswegen in Etappen gebacken)
- Siebt das Mehl mit dem Backpulver und dem Salz in eine Schüssel (die Schüssel eurer Küchenmaschine) und gebt anschließend den Zucker, Zimt, die Butter in Stückchen, die Eier und das Vanilleextrakt hinzu. Verrührt/mixt nun alles bis ein Teig entsteht.
- Mischt den Zucker und den Zimt in einer mittelgroßen Schüssel.
- Rollt den Teig zu etwa walnussgroßen Kugeln und wälzt diese in der Zucker-Zimt-Mischung. (Ich mache etwas kleinere Kugeln und erhalte somit mehr Kekse als die ~40 aus dem Originalrezept)
- Legt die Kekse mit genügend Abstand auf die Bleche und backt sie für 12-14 Minuten. Gut abkühlen lassen und in eine Dose füllen.
Notizen
Nährwerte
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