Schokolade schmelzen klingt eigentlich wie ein Kinderspiel, aber mal ehrlich – wie oft hast du schon vor einem traurigen Klumpen oder einer bröckeligen Katastrophe gestanden? Eben! Damit das nicht wieder passiert, bekommst du hier die ultimative Anleitung mit genialen Tipps und pragmatischen Tricks, die sogar Schokoladen-Skeptiker zu begeisterten Schmelzexperten machen.

geschmolzene Schokolade in Nahaufnahme mit Löffel darin

Warum überhaupt Schokolade schmelzen?

Geschmolzene Schokolade ist nicht nur lecker, sondern auch wunderbar vielseitig. Ob für Kuchen, Kekse, Pralinen, Frozen Yoghurt Bites, Schokosauce für Churros, Obstspieße oder als Topping für Eiscreme – flüssige Schokolade macht einfach alles besser. Da sind wir uns einig, oder?

Welche Schokolade eignet sich am besten?

Egal ob Vollmilch-, Zartbitter- oder weiße Schokolade – grundsätzlich kannst du alle Sorten schmelzen. Hochwertige Schokolade schmilzt gleichmäßiger und lässt sich leichter verarbeiten, sodass Missgeschicke wie Klumpen oder Bröckchen seltener auftreten. Schokolade mit hohem Kakaoanteil (ab 70 %) ist besonders unkompliziert, während weiße Schokolade etwas sensibler reagiert (Dramaqueen, sag ich nur).

Kuvertüre eignet sich übrigens besonders gut zum Schmelzen, da sie bereits eine höhere Kakaobuttermenge enthält und somit besonders glatt und geschmeidig wird. Hier brauchst du auch normalerweise kein Fett mehr hinzufügen.

Frozen Yoghurt Bites, einige aufgeschnitten, auf Servierplatte mit blauem Blumenmuster

Schokolade schmelzen – die 3 besten Methoden

1. Wasserbad – der Klassiker

  • Zerhacke die Schokolade in kleine Stücke und gib sie in eine hitzebeständige Schüssel.
  • Stell die Schüssel auf einen Topf mit leicht köchelndem Wasser, aber Achtung: Die Schüssel darf das Wasser nicht berühren! (Sonst hast du ruckzuck verbrannte Schokolade statt leckerer Glasur.)
  • Lass die Schokolade langsam und gleichmäßig schmelzen und rühre dabei regelmäßig um.
Wasserbadmethode um Schokolade zu schmelzen: Glasschale mit Schokolade auf Topf

2. In der Mikrowelle – schnell, aber tückisch

  • Gib die gehackte Schokolade in eine mikrowellengeeignete Schüssel.
  • Erwärme sie bei niedriger Wattzahl (etwa 400-600 Watt) in kurzen Intervallen (ca. 30 Sekunden).
  • Nach jedem Intervall gut umrühren! Glaub mir, sonst droht dir eine trockene, klumpige Überraschung.

Tipp: Ich höre immer auf, wenn es noch einige Schokoladenklümpchen in der Masse gibt und rühre dann nur noch, bis alles geschmolzen ist. So vermeidest du das Risiko, dass dir die Schokolade verbrennt.

3. Thermomix – der Luxusweg

  • Zerhacke die Schokolade grob und gib sie in den Mixtopf.
  • Erwärme sie bei 50°C für etwa 3 Minuten auf Stufe 1-2.
  • Fertig – bequem und sicher ohne Wasserbadstress.

Wichtig: Der Thermomix lohnt sich besonders bei größeren Mengen ab etwa 200g Schokolade. Bei kleineren Mengen ist er meist weniger effektiv, da die Schokolade womöglich am Rand kleben bleibt und nicht optimal geschmolzen wird. Außerdem bleibt nachher gefühlt mehr im Topf hängen, als man herausbekommt.

Schokolade temperieren – der Profi-Trick

Wenn du möchtest, dass deine Schokolade nach dem Aushärten schön glänzt und den typischen Knack hat, kommst du ums Temperieren nicht herum. Dabei wird die Schokolade zunächst geschmolzen, dann auf eine bestimmte Temperatur heruntergekühlt und anschließend leicht erwärmt.

  • Für Zartbitterschokolade und Kuvertüre: Schmelze sie auf 45–50°C, kühle sie auf etwa 27–28°C ab und erwärme sie dann nochmal vorsichtig auf etwa 31–32°C.
  • Für Vollmilchschokolade: Schmelze sie auf 45°C, kühle sie auf etwa 26–27°C ab und erwärme sie auf 29–30°C.
  • Für weiße Schokolade: Schmelze sie auf 40–45°C, kühle sie auf 26–27°C ab und erwärme sie wieder auf 28–29°C.

Beim Temperieren macht das Wasserbad am meisten Sinn, da du die Temperaturen gut kontrollieren kannst. Der Thermomix eignet sich ebenfalls hervorragend dafür, da er exakte Temperaturen hält – ideal ab einer Menge von etwa 200 g Schokolade, da kleinere Mengen weniger präzise temperiert werden. Für das Temperieren in der Mikrowelle brauchst du Erfahrung und Fingerspitzengefühl, denn Temperaturkontrolle ist hier eher schwierig.

Marmorkuchen mit einem Stück, das gerade rausgehoben wird

Einfaches Temperieren ohne Thermometer

Wenn du kein Thermometer zur Hand hast, gibt es eine unkomplizierte Methode für das Wasserbad:

  • Zerhacke die gesamte Schokolade.
  • Gib etwa zwei Drittel davon in eine Schüssel und schmelze sie vorsichtig im Wasserbad.
  • Nimm die Schüssel vom Herd, sobald alles geschmolzen ist.
  • Gib nun das restliche Drittel der gehackten Schokolade hinzu und rühre kräftig, bis diese ebenfalls geschmolzen ist.

Dadurch wird die Schokolade automatisch auf die perfekte Verarbeitungstemperatur heruntergekühlt und erhält nach dem Aushärten ihren wunderbaren Glanz und Knack.

Häufige Fehler beim Schokolade schmelzen – und wie du sie vermeidest

  • Wasser in der Schokolade: Schon ein einziger Tropfen Wasser lässt Schokolade klumpen. Die Schüssel sollte deshalb immer trocken sein. Wenn doch etwas Wasser hineingerät, kannst du versuchen, die Schokolade mit einem Esslöffel Öl zu retten – garantiert aber nicht.
  • Zu hohe Hitze: Hitze und Schokolade sind keine guten Freunde. Wenn du die Schokolade zu heiß werden lässt, wird sie bröckelig. Bleib bei niedriger bis mittlerer Hitze und lass dir Zeit.

Meine besten Tipps und Tricks für perfekte flüssige Schokolade

  • Wenn du Schokolade als Glasur verwenden willst, gib einen Teelöffel Kokosöl oder neutrales Pflanzenöl hinzu – dadurch glänzt sie besonders schön und bleibt geschmeidig.
  • Für eine samtig-weiche Schokoladencreme kannst du ein bisschen erwärmte Mandelmilch oder Sojasahne unterrühren.
  • Schmelze nie zu große Mengen auf einmal, lieber in kleinen Etappen – so hast du die Temperatur besser im Griff.
Schokokuchen in Stücken auf Kuchengitter

Wie bleibt geschmolzene Schokolade flüssig?

Falls du die Schokolade nicht sofort verarbeiten kannst, lass sie einfach im ausgeschalteten Wasserbad stehen oder stell sie in eine Schüssel mit warmem Wasser. So bleibt sie geschmeidig, bis du bereit bist, deine Leckerei zu verfeinern.

Jetzt bist du bestens gerüstet – und glaub mir, sobald du den Dreh raus hast, willst du ständig Schokolade schmelzen. Denn was gibt’s Besseres als ein Leben mit flüssiger Schokolade?

Eines meiner liebsten Rezepte mit geschmolzener Schokolade

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Marmorkuchen mit einem Stück, das gerade rausgehoben wird

Super saftiger Marmorkuchen

Saftig, locker, schokoladig und ganz einfach zu backen, so ist dieser wunderbare Marmorkuchen.
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Gericht: Dessert, Kuchen, Nachtisch
Küche: Deutschland
Vorbereitungszeit: 15 Minuten
Zubereitungszeit: 50 Minuten
Servings: 18 Stücke
Calories: 372kcal
Author: Marsha

Zubehör

  • Handmixer **(Affiliate Link) oder Küchenmaschine
  • Kochtopf und Glas- oder Metallschüssel für das Wasserbad
  • Topfschaber
  • ggfs. Reibe
  • Guglhupf- oder Springform

Zutaten

Für den Teig

  • 250 g weiche Butter
  • 200 g Zucker
  • 4 Eier
  • 150 g Zartbitterschokolade
  • 300 g Mehl
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 200 ml Sahne
  • 1 Prise Salz
  • 1 unbehandelte Orange* den Abrieb der Schale – nur wenn ihr den Kuchen mit Orangenaroma backen möchtet, sonst weglassen

Für die Glasur

  • 150 g Zartbitterschokolade

Zubereitung

Für den Teig

  • Brecht die Zartbitterschokolade in Stückchen und gebt sie in eine Schüssel, die etwas größer ist als der Topf, den ihr für das Wasserbad nutzen möchtet. Nehmt kein Plastik, sondern Glas oder Metall. Füllt dann etwas Wasser in den Topf und legt die Schüssel auf den Topf. Das Wasser soll die Schüssel nicht berühren! Kocht das Wasser nun auf und dreht die Temperatur dann auf 1-2. Nun die Schokolade einfach schmelzen lassen. Ab und zu umrühren. (Notizen 1)
  • Heizt euren Backofen auf 180° Ober./Unterhitze oder 160° Umluft vor.
  • Mixt dann den Zucker mit der Butter, bis die Masse ganz hell und fluffig ist.
  • Gebt nun die Eier einzeln dazu und rührt jedes Ei eine gute halbe Minute ein, bis die Masse schön cremig geworden ist.
  • Mischt das Mehl mit dem Backpulver und der Prise Salz.
  • Gebt nun Mehl und Sahne abwechseln zur der Butter-Zucker-Ei-Mischung. Rührt aber immer nur kurz, bis sich der Teig verbindet. (Notizen 2)
  • Teilt den Teig nun in zwei Hälften auf. Bei der einen Hälfte gebt ihr den Orangenabrieb dazu und bei der zweiten Hälfte rührt ihr die geschmolzene Schokolade ein. (Notiz 3)
  • Fettet eure Backform gut ein. (Notizen 4)
  • Gebt nun zuerst den hellen Teig in die Form. Gut verteilen.
  • Nun den dunklen Teig gleichmäßig darüber verteilen und anschließend mit einer Gabel beide Teige leicht miteinander vermischen, damit ein Muster entsteht.
  • Gebt die Backform nun in den Ofen auf die mittlere Schiene und backt ihn für 50-60 Minuten. Macht eine Stäbchenprobe, bevor ihr den Kuchen aus dem Ofen nehmt. (Notizen 5)
  • nehmt den Kuchen aus dem Ofen und lasse ihn ca. 15 Minuten auskühlen, bevor ihr ihn aus der Form stürzt. Nun komplett auf einem Gitter auskühlen lassen.
  • Für die Glasur schmelzt ihr nun, wie weiter oben beschrieben, die 150g Schokolade und verteilt diese dann auf dem Kuchen. Ihr könnt auch einfach Puderzucker nehmen.

Video

Notizen

  1. Ihr könnt Zartbitter- oder auch Vollmilchschokolade nehmen. Ich empfehle aber Zartbitter oder halb und halb.
  2. Rührt den Teig nicht mehr zu lange, nachdem das Mehl drin ist. Der Kuchen könnte sonst speckig werden. Nur kurz unterrühren, sodass ein Teig entsteht. 
  3. Achtet beim Orangenabrieb darauf, dass die Orangen unbehandelt sind. Alternativ könnt ihr auch Orangenaroma oder Orangenzesten aus der Tüte (Dr. Oe.) nehmen. Wenn ihr keine Orange nehmen wollt, könnt ihr Alternativ Vanille dazu geben, das schmeckt auch ganz wunderbar. 
  4. Fettet eure Form gut ein! Gebt danach noch Mehl in die Form und schwenkt diese, bis das Mehl gleichmäßig an dem Fett klebt. Restliches Mehl entsorgen.
  5. Für die Stäbchenprobe nehmt ihr ein Holzstäbchen (Schaschlik oder Zahnstocher) und steckt dieses mittig in den Kuchen. Bleibt nichts daran hängen, ist der Kuchen gar, hängt noch Teig daran, muss der Kuchen noch etwas länger backen.

Nährwerte

Serving: 1 Stück | Kalorien: 372 kcal | Kohlenhydrate: 30.5 g | Protein: 8 g | Fett: 23.8 g | gesättigte Fette: 13.3 g | einfach ungesättigte Fette: 1.5 g | Cholesterin: 198.3 mg | Natrium: 73.6 mg | Ballaststoffe: 1.6 g | Zucker: 17.3 g
DisclaimerDie Nährwerte für meine Rezepte errechne ich mit Myfitnesspal, mit den von mir verwendeten Zutaten. Bitte beachte, dass unterschiedliche Zutaten unterschiedliche Werte ergeben können. Alle Angaben sind ohne Gewähr.
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